Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) vom 2. bis 6. Juni 2025 setzen sich die fünf Dortmunder Schuldnerberatungsstellen gemeinsam für das Thema Finanzbildung ein. Unter dem Motto „Beste Investition: Finanzbildung – Wenn aus Minus Plus wird“ machen sie auf die zentrale Bedeutung finanzieller Bildung aufmerksam und fordern eine stärkere strukturelle wie politische Verankerung. Ziel ist es, durch gute Finanzbildung Überschuldung zu verhindern und Menschen Wege in ein selbstbestimmtes Leben zu eröffnen.
Infostand am 5. Juni 2025 vor der Reinoldikirche in der City
Gerade in Dortmund ist der Handlungsbedarf groß: Nach dem Schuldneratlas 2024 der Creditreform liegt die bundesweite Überschuldungsquote bei rund acht Prozent, während sie in Dortmund alarmierende zwölf Prozent erreicht. Zudem ist etwa jeder fünfte Haushalt in der Stadt armutsgefährdet. Die Nachfrage nach Schuldnerberatung ist entsprechend hoch, häufig verbunden mit wochenlangen Wartezeiten.
Ein zentrales Ereignis der Aktionswoche ist ein Infostand am Donnerstag, dem 5. Juni 2025, von 10 bis 13 Uhr auf dem Vorplatz der Reinoldikirche in der Dortmunder Innenstadt. Dort erhalten Interessierte Informationen rund um Beratungsmöglichkeiten, Präventionsangebote und Finanzbildung und können mit Fachkräften ins Gespräch kommen.
Gesetzlicher Rechtsanspruch auf kostenfreie Schuldner- und Insolvenzberatung gefordert
Die Dortmunder Beratungsstellen – das sind das Diakonische Werk, GrünBau, der SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste, der Sozialdienst katholischer Frauen sowie die Verbraucherzentrale.
Gemeinsam mit er Arbeitsgemeinschaft SBV fordern unter anderem einen gesetzlichen Rechtsanspruch für alle Bürger:innen auf kostenfreie Schuldner- und Insolvenzberatung, die strukturelle Verankerung finanzieller Bildung in Schulen, Familienzentren und anderen Lebensbereichen, staatlich geförderte Materialien und Projekte zur Schuldenprävention sowie eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Beratungsstellen.
Finanzielle Bildung sei der Schlüssel zu Eigenverantwortung, gesellschaftlicher Teilhabe und einem selbstbestimmten Leben, so die gemeinsame Botschaft der Dortmunder Einrichtungen. Jetzt sei es an der Politik, die notwendigen Schritte zur Unterstützung dieses Weges zu gehen.
Reaktionen
„Durch Bildung wird aus dem Minus ein Plus“ – Dortmunder Schuldnerberatungsstellen werben: Gute Finanzbildung kann Überschuldung vorbeugen
Finanzielle Bildung ist für die fünf Dortmunder Schuldnerberatungsstellen der Schlüssel auf dem Weg zu finanzieller Sicherheit. Unter dem Motto „Beste Investition: Finanzbildung – Wenn aus Minus Plus wird“ werben die Dortmunder Einrichtungen, getragen von Diakonie, GrünBau, Katholischer Verein für soziale Dienste in Dortmund, Sozialdienst katholischer Frauen und Verbraucherzentrale NRW, für die Bedeutung von finanzieller Bildung und fordern eine strukturelle und politische Stärkung dieses Themas. Denn: Gute Finanzbildung kann Überschuldung verhindern und Wege in ein selbstbestimmtes Leben eröffnen.
An einem Infostand vor der Reinoldikirche kamen die Träger am heutigen Donnerstag, 5. Juni 2025, mit Passanten, Interessierten und Betroffenen ins Gespräch, um für die Arbeit der Beratungsstellen und ihr politisches Anliegen Gehör zu finden. Dazu gab es zahlreiche Informationen rund um Möglichkeiten der Beratung, Prävention und Finanzbildung. Viel Werbung müssen die Einrichtungen nicht machen: Laut Sandra Ulrich von der Diakonie-Schuldnerberatung im Kaiserviertel ist der Handlungsbedarf in Dortmund besonders hoch: Laut dem aktuellen Schuldneratlas 2024 der Creditreform liegt die bundesweite Überschuldungsquote bei rund acht Prozent, in Dortmund jedoch bei alarmierenden zwölf Prozent. Zudem gilt etwa jeder fünfte Haushalt als armutsgefährdet. „Die Nachfrage nach Schuldnerberatung ist entsprechend groß – die Wartezeiten entsprechend. Und doch führt für alle der erste Schritt auf dem Weg zur Wiedererlangung der Kontrolle der eigenen Finanzen über uns“, erklärt die Diakonie-Mitarbeiterin.
Deswegen setzen die fünf in Dortmund beteiligten Träger sich gemeinsam politisch für einen gesetzlichen Rechtsanspruch für Bürgerinnen und Bürger auf kostenfreie Schuldner- und Insolvenzberatung ein, gepaart mit der Forderung nach einer strukturellen Verankerung finanzieller Bildung in Schulen und Familienzentren, gerne auch in Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen, sowie staatlich geförderte Materialien und Projekte zum Thema Schuldenprävention. „Die Erfahrung der Praktiker aus der sozialen Schuldnerberatung zeigt: Gute Finanzbildung kann Überschuldung vorbeugen oder erneute Überschuldung verhindern. Sie eröffnet Wege, wie aus einem Minus ein Plus werden kann. Sie fördert Finanzwissen, stärkt Selbstvertrauen und Zukunftsaussichten“, fasst Diakonie-Mitarbeiterin Sandra Ulrich die gemeinsame Botschaft der Schuldnerberatungsstellen zusammen.
Schuldnerberatung Diakonie
Arndtstraße 16, 44135 Dortmund
Tel. (0231) 84 94 600 (täglich 8.30-12 Uhr)
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